Behandlung von Angstpatienten mit Lachgas

Angstpatient ohne Angst werden.


Ich habe Angst vorm Zahnarzt! Was kann ich tun?

Die jährliche Kontrolle beim Zahnarzt steht an, ein Zahn tut weh, ist locker oder kaputt. Viele unserer Patienten kennen es: Herzrasen, feuchte Hände, Tränen steigen in die Augen, man möchte nur noch weglaufen und erinnert sich an frühere, unschöne Begegnungen und Erlebnisse beim Zahnarztbesuch. Jeder 3. unserer Patienten berichtet inzwischen von solchen und ähnlichen Gefühlen. Viele Patienten vermeiden es oft jahrelang sich zahnärztlich behandeln zu lassen. Zahnarztangst ist weit verbreitet. Aber durch sanfte Behandlungsmethoden in unserem ZMVZ lassen sich solche Ängste Schritt für Schritt abbauen. Bei uns ist dies z.B. durch den Einsatz von Lachgas möglich

Was ist Lachgas?

Lachgas = Distickstoffmonoxid (chemisch N2O) ist ein farbloses und geruchsfreies Gas mit schmerzstillender und betäubender Wirkung. Der Name Lachgas entstand vermutlich, weil das Gas beim Einatmen auch eine gewisse Freude erzeugt, die zum Lachen reizt. In vielen Ländern gehört die Lachgassedierung bereits zum Standard in der zahnärztlichen Praxis. Seit einigen Jahren kommt das Narkosemittel auch in Deutschland wieder häufiger zum Einsatz. Für Patienten mit Angst vor dem Zahnarzt und für Kinder ist diese Art der Behandlung eine gute Lösung zur zahnärztlichen Betäubung ohne Folgen.

Wie funktioniert Lachgas?

Bei der Lachgasbehandlung beim Zahnarzt, bekommt der Patient eine kleine Nasenmaske aufgesetzt. Ein Pulsoximeter wird angelegt, um Sauerstoffsättigung des Blutes und den Puls des Patienten zu überprüfen. Zu Beginn der Behandlung wird erst einige Minuten lang Sauerstoff verabreicht. Dann wird das Lachgas immer mehr dem Sauerstoff beigemischt, bis die gewünschte Wirkung erreicht ist. Zum Abschluss der Behandlung bekommt der Patient erneut reinen Sauerstoff über die Nasenmaske und das Lachgas wird einfach wieder abgeatmet. Da es über die Lunge aufgenommen wird, wirkt es schon nach einigen Minuten auf das zentrale Nervensystem. Ebenso schnell verfliegt die Wirkung nach Beendigung der Betäubung wieder. Während der Behandlung kann die Dosierung vom Lachgas immer angepasst werden. Es entspannt, nimmt die Angst, unterdrückt starken Würgereiz und den Schluckreflex. Der Patient fühlt sich relaxed und fröhlich, sein Schmerzempfinden ist reduziert. Dabei ist kein Anästhesist nötig, die Anwendung erfordert aber eine fachliche Schulung des Zahnarztes und der Helferinnen. Durch modernste Geräte und exakte Steuerung ist dieses Verfahren ohne Risiko möglich. Eine Überdosierung ist durch die moderne Technik praktisch ausgeschlossen. In kürzester Zeit hat der Patient wieder einen klaren Kopf, eine Begleitung ist nicht notwendig aber wird dennoch angeraten, gerade bei der Behandlung von Kindern.

Brauche ich dann noch Spritzen?

Lachgas mindert das Schmerzempfinden, bewirkt aber allein keine genügende Schmerzbetäubung. Daher sollte der Zahnarzt zusätzlich eine örtliche Betäubung spritzen. Durch das Lachgas empfindet der Patient aber eher Ruhe und kann eine Spritze eher akzeptieren ohne Angst.

Für Wen eignet sich Lachgas?

  • Besonders ängstliche Patienten
  • Kinder ab dem Alter, ab dem sie sich selbstständig artikulieren können
  • der Patient bleibt im Gegensatz zur Vollnarkose ansprechbar, ist aber gleichzeitig gelöst und kann mit dem Zahnarzt während der Behandlung reden, wenn nötig
  • so profitieren von einer entspannten Behandlung sowohl Patient und Zahnarzt gleichermaßen

Für Wen ist Lachgas nicht geeignet und Nebenwirkungen ?

Lachgas darf nicht angewandt werden, wenn der Patient folgende Krankheitsbilder oder Symptome aufweist:

  • obstruktive und akute Atemwegserkrankungen sowie eine gestörte Nasenatmung
  • Persönlichkeitsstörungen, Autismus und psychische Erkrankungen (wenn Psychopharmaka eingenommen werden)
  • Schwangerschaft (erstes Trimester)
  • eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit
  • Mittelohrentzündung
  • Multiple Sklerose
  • Vitamin B12 Mangel
  • Darmverschluss

Sehr selten können einige wenige Nebenwirkungen bei der Betäubung mit Lachgas auftreten:

  • Leichter Schwindel
  • Übelkeit
  • vorübergehende Euphorie oder und Kopfschmerzen
  • die Gefahr der körperlichen Abhängigkeit besteht nicht!

Wie lange kann man mit Lachgas behandeln?

Unabhängig von der notwendigen zahnärztlichen Behandlung kann die Lachgasbehandlung bis zu mehreren Stunden am Stück verabreicht werden. Die Dosierung wird während der Anwendung stets angepasst und kontrolliert.

Wo bekomme ich eine Lachgassedierung?

Sprechen Sie uns an, ob eine Lachgasbehandlung für Sie oder ihr Kind geeignet ist.

Wieviel kostet eine Lachgassedierung?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Lachgassedierung in der Regel nicht. Ihr Zahnarzt wird die Kosten der Betäubung meistens nach der Dauer der Anwendung berechnen. Mit etwa 50 Euro für die ersten 30 Minuten müssen Sie rechnen. Desweiteren müssen sie aus hygienischen Gründen die Nasenmaske einmalig erwerben, die aber dann zeitlebens bei ihren zahnärztlichen Behandlungen unter Lachgas nutzbar ist. Eine Zahnzusatzversicherung kann den Eigenanteil der Kosten allerdings verringern. Eine Kostenübernahme durch die privaten Krankenversicherungen hängt vom versicherten Tarif und den entsprechenden Leistungen ab.